Mit dem Wort Krieg assoziiert man militärische Aufrüstung, Leid und Tod. Dabei stehen meist zuerst die puren Zahlen im Mittelpunkt – die Anzahl der verlorenen Maschinerie, die Kriegs- und Wiederaufbaukosten, die Zahl der getöteten Soldaten und umgekommenen Zivilisten. Diese Zahlen mögen Beklemmung hervorrufen, vielleicht vermögen sie zu erschüttern, aber sie erlauben es nicht, einen Einblick in die Trostlosigkeit der Kriegstage zu erlangen, die menschlichen Tragödien fassbar zu machen. Hierfür bedarf es der Betrachtung eines Einzelschicksals. „Die letzten Glühwürmchen“ von Regisseur Isao Takahata ist einer der wenigen Filme, die es verstehen, das Leid, welches der Krieg für die Zivilbevölkerung bedeutet, annähernd greifbar zu machen. Das Antikriegsdrama zeichnet die letzten Wochen im Leben eines Geschwisterpaares in Japan nach, das kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges auf sich allein ge...
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